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Artikel vom 02. April 2011

Ich liege im Schnitt - Leserbrief und Antwort/Erläuterung

Wie sich die regelmäßigen Leser sicherlich schon gedacht haben, hat der „Katja“-Kommentar aus dem letzten Transparent ein paar kritische Stimmen hervorgerufen. Um die Vorwürfe resp. kritischen Anmerkungen nicht einfach so im Raum stehen zu lassen, gibt es an dieser Stelle exemplarisch den Teilabdruck eines Kritikers und eine Antwort unsererseits. Leider war es uns aufgrund der aktuellen hochschulpolitischen Lage nicht möglich gewesen eine Darstellung zum Artikel – wie zuvor versprochen – im Transparent selbst abzudrucken. Wir hoffen, die Veröffentlichung auf unseren Internetseiten erfüllt dennoch den Zweck. Auszug aus einem kritischen Leserbrief: „da rauscht etwas über die abendliche Freizeitgestaltung und die am Wochenende an mir vorbei, gefolgt von (ehemaligen) Modethemen wie Haschisch und Alkoholkonsum; vermischt wird das ganze mit Spott über Studenten, die am Wochenende nach hause fahren, angereichert mit Lehrstellenmangel und Motivationslosigkeit, um in einem einzigen Rauschen ohne Aussagekraft zu enden. Mit Befremden habe ich den Artikel (Kolumne?) "Ich liege im Schnitt" auf Seite eins des aktuellen Transparentes gelesen. Sprache - und besonders ein Text im Organ des Stura - dient dazu, Inhalte zu übertragen. Meine erste Frage war also, was der Inhalt dieses Textes sein könnte. Es fängt in Zeile 1 damit an, daß offenbar eine Aussage über jemanden getroffen werden soll, der durchschnittlich ist, also den Mittelwert von etwas repräsentieren soll. Weiter ist die Rede von einer Studentin, die keine Lehrstelle bekommen hat und sich deshalb für ein Bio-Studium an der TUC beworben hat. Das ist Unsinn: für Bio kann man sich m.E. nicht an der Uni sondern nur an der ZVS bewerben. Weil sie mit dieser Bewerbung - warum auch immer - gescheitert ist, hat sie sich für Informatik entschieden. Warum Informatik? Typischerweise fällt die Entscheidung im geschilderten Fall für BWL aus (vgl. 11.000 BWL-Studenten in Göttingen, von denen keine 100 jährlich das Vordiplom erreichen sondern wechseln oder abbrechen).“ Dies sollte an dieser Stelle keinesfalls eine Aussage zur Informatik sein, die an dieser Stelle eher zufällig vom eigentlichen Autoren gewählt wurde. Es hätte genauso gut fast jedes andere Studienfach sein können. Das Ziel war vielmehr die Problematik falscher Studienfachswahl aufgrund falscher Studienberatung oder unzureichender Selbstinformation zu thematisieren. „Zusammenfassend ist meine Kritik von zweierlei Art: 1. methodisch und 2. inhaltlich 1. Es ist keine klare Aussage zu erkennen. n+1 Themen werden angerissen, keines entwickelt und trotz Polemik keiner von denen erreicht, an die sich der Text richtet. 2. Der Inhalt - oder besser die Fragmente, die den Text ausmachen - hat einige (implizite) Thesen, von denen keine belegt oder auch nur deutlich formuliert wird.“ Wir sehen die Kritikpunkte als durchaus gerechtfertigt an. Das Fehlen einer gewissen Stringenz kann man dem Artikel vorwerfen, ebenso wie die Nichtherausstellung der gewollten Botschaft. Die eigentliche Intention war – wie in dem Artikel auch angeschnitten wurde - auf die Problematik hinzuweisen, dass der Campus am Wochenende nahezu verwaist oder sich zumindest die Zahl seiner Bewohner mehr als halbiert. Die Gründe hierfür sind sicherlich mannigfaltig. Zum einen wäre die Heimatnähe eines großen Teils der Studierenden zu nennen, weswegen auch vom Autor der Ort Altenhain gewählt wurde. Zum anderen trägt das reduzierte kulturelle Angebot am Wochenende auf dem Campus zur Entvölkerung selbigen bei. Es ist auch nur lohnenswert Kultur am Wochenende anzubieten, wenn denn zumindest ein Potential an Leuten da ist, die solche Veranstaltungen frequentieren. Wir sind uns bewusst, dass es noch andere Gründe gibt, am Wochenende Chemnitz zu verlassen, auch wollten und wollen wir niemanden diffamieren, weil er am Wochenende nach Hause fährt. Der einzige Sinn des Artikels, wie bei Kolumnen üblich, war zum Nachdenken anzuregen und eine Meinung aus dem Studentenrat, die nicht repräsentativ für dieses Gremium ist, darzulegen. Und dies in einer Form, die wir bis Dato noch nicht verwendeten. Von dieser haben wir uns allerdings eine größere Öffentlichkeitswirksamkeit erwartet, zu der es auch gekommen ist, wobei ein Großteil der Kommentare dennoch positiv war. Die Anfangsschwierigkeiten bei der Verwendung dieser Form hoffen wir im Rahmen der Serie abzubauen. Anbei möchten wir noch bemerken, dass wir uns gefreut haben, Reaktionen auf Artikel zu bekommen. Sicherlich werden wir nicht immer die Meinung des Großteils der Studierendenschaft publizieren, aber wenn wir nur ein Bestätigungsorgan der eigenen Meinung wären, wäre das ja auch schade. Somit sind wir dankbar für Kritiken in jedweder Form.

Sven Regel

Posted in Referat Öffentlichkeitsarbeit, Startseite on Apr 02, 2011