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Artikel vom 24. Januar 2015

Dekan kapituliert vor Tillichs wahnwitziger Personalpolitik

Gestern informierte der Dekan der philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Christoph Fasbender, alle Studentinnen seiner Fakultät in einem Brief darüber, dass der Beginn der Lehrveranstaltungen des Sommersemesters zunächst um eine Woche nach hinten verschoben werden muss, da der Lehrbetrieb durch fehlendes Personal nicht sichergestellt werden kann. Nachdem durch nicht verlängerte Arbeitsverträge in der ersten Woche des Semesters über 120 Unterrichtsstunden ausfallen müssen, zog der Dekan die Reißleine und verfügte, entgegen seiner gesetzlichen Pflicht, die vorrübergehende Einstellung des Lehrbetriebs. Grund für das Kollabieren der größten Fakultät der TU Chemnitz ist das Anfang März vom Kabinett beschlossene Personalcontrolling im gesamten öffentlichen Dienst. Das vom Studentinnenrat seit Jahren kritisierte Befristungsunwesen ‑ gerade einmal jede achte Mitarbeiterin ist unbefristet beschäftigt – zieht regelmäßig eine Vielzahl von Vertragsverlängerungen nach sich, die von der Universität ohnehin erst im letzten Moment bearbeitet werden.(1 Nach dem Willen der Staatsregierung sollen Vertragsverlängerungen nun nach Genehmigung durch den Ministerpräsidenten und seinen Stellvertreter auch noch durch das zuständige Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst geprüft werden. Somit kommt der Universitätsbetrieb zum Erliegen, da allein für die TU Chemnitz über 200 Verträge geprüft werden müssen. „Die prekären Beschäftigungsverhältnisse der Mehrzahl der Hochschulmitarbeiterinnen sind nicht nur hochgradig unsozial, sie sorgen zudem auch dafür, dass der Lehr- und Forschungsbetrieb permanent kurz vor dem Zusammenbruch steht – auch ohne die neusten irrwitzigen Kabinettsbeschlüsse“, so Bernd Hahn, studentisches Mitglied im Senat. Der verspätete Beginn der Vorlesungen ist nur die Spitze des Eisberges. So steht unter anderem für viele Pädagogikstudentinnen der Studienabschluss in der Regelstudienzeit ernsthaft in Frage, da die Universität durch Personalmangel nicht in der Lage ist, alle nötigen Lehrveranstaltungen personell abzusichern. „Auch in anderen Fakultäten klemmt es an allen Ecken und Enden, vielfach ist drei Tage vor Beginn des Semesters noch nicht absehbar, ob die Lehrveranstaltungen bis zu den Prüfungen abgesichert werden können. Dass die sächsische Regierung, allen voran Ministerpräsident Tillich, unter diesen Umständen noch vom leistungsfähigen Bildungsstandort Sachsen spricht, ist an Zynismus nicht zu übertreffen!“, sagte Hahn weiter. Trotz höherer Studentinnenzahlen und schon jetzt unzumutbarer Zustände hält die Staatsregierung an ihren Plänen von massiven Stellenstreichungen in den kommenden Jahren fest. „Die CDU/FDP-Regierung unter Ministerpräsident Tillich sollte endlich den Weg für eine nachhaltige Bildungs- und Haushaltspolitik in Sachsen frei machen, anstatt das sächsische Bildungssystem in den nächsten Jahren komplett zu ruinieren“ forderte Hahn. 1) DUZ: unabhängige deutsche Universitätszeitung. Magazin (1613-1290) - 67 (2011) 4, S. 30-31 Für Rückfragen steht Ihnen Bernd Hahn(0174/6185254) zur Verfügung.

Bernd Hahn

Posted in Referat Lehre und Studium, Startseite on Jan 24, 2015